Das Neuroblastom
Der Tumor besteht aus embryonalem Gewebe, aus welchem sich die Adrenalin-Drüsen und das sympathische Nervensystem entwickeln. Die Adrenalin-Drüsen liegen knapp über den Nieren, das Gewebe des sympathischen Nervensystems kommt neben der Wirbelsäule, im Kopf-Hals-Bereich, im Nacken, im Brust -, Bauch- und Beckenraum vor. Die meisten Neuroblastome treten im Bauchraum auf (70 Prozent). Nur jedes zehnte entwickelt sich im Brustkorb und noch seltener auch im Halsbereich (10 Prozent). Das Neuroblastom ist der häufigste bösartige Tumor im Kleinkindalter und die zweithäufigste bösartige Erkrankung bei Kindern insgesamt. Es tritt hauptsächlich vor dem 6. Lebensjahr auf. Es gibt keinen Hinweis auf Vererbung oder gar Ansteckung. Symptome Neuroblastom im Bauchraum: Die Kinder leiden unter einem massiven Blähbauch oder Bauchschmerzen. Manchmal kann man schon eine feste Masse im Bauch tasten. Bleibt der Tumor dann noch unentdeckt und kann weiter wachsen, nehmen die Schmerzen zu, Appetitlosigkeit und auch Probleme beim Wasserlassen und der Verdauung stellen sich ein. Tumor im Brustbereich: Am besten ist der Tumor auf dem Röntgenbild erkennbar. Oft haben Symptome, wie anhaltender Husten, Schmerzen im Brustkorb oder Kurzatmigkeit den Arzt dazu veranlasst, eine Röntgenaufnahme zu machen. Neuroblastom im Hals- und Kopfbereich: In diesem Bereich erscheint der Tumor meist als Knötchen oder Masse. Er kann im Augenbereich auftreten, im Kiefer oder sonst irgendwo im Hals-Kopf-Bereich. Manchmal hat das Kind rot-blaue Ringe um die Augen, so als ob es sich gestoßen hat. Auch kann sich die Augenfarbe verändert haben, ein Augenlid schlaff herunterhängen oder eine Pupille verkleinert bleiben, weil der Tumor auf bestimmte Nerven im Hals oder oberen Brustkorb drückt. Tumorbildung im Rücken: Wenn der Tumor am Rückenmarkskanal sitzt hat das Kind meist ähnliche Symptome, wie bei einer Verletzung oder einem Rundrücken. Auch Schmerzen, Bewegungsstörungen, Verdauungsstörungen oder Gefühlslosigkeit in den Beinen können auftreten. Unspezifische Symptome: Ein Neuroblastom kann auch Symptome wie Bluthochdruck, Erröten oder Schwitzen auf einer Seite des Körpers, Gereiztheit und Fieber verursachen. Diese Symptome werden von den Absonderungen des Tumors verursacht, die das Nervensystem beeinflussen. Wenn sich die bösartigen Zellen in den Armen, Beinen oder sonstigen Knochen angesiedelt haben können die Kinder unter Schmerzen in diesen Körperteilen leiden. Diagnostik Blutbild und Untersuchungen der Leber- und Nierenfunktion, Computertomogramm des Brustkorbs und des Bauchraumes, ein Knochenszintigramm und eine Knochenmarkentnahme gehören ebenfalls zu den Standarduntersuchungen für die exakte Diagnose. Über 24 Stunden wird Urin gesammelt und nach Katecholaminen (Stresshormone des Körpers) untersucht, die zwar auch im normalen Harn vorkommen können, beim Neuroblastom jedoch vermehrt vorhanden sind, weil sie Absonderungen des Tumors selbst sind. Stadien der Erkrankung Die Stadien-Einteilung richtet sich nach der Größe, Art und Ausbreitung des Tumors zur Zeit der Diagnose. Zum einen wird diese auf dem Röntgenbild festgestellt, zum anderen kann die Typisierung und Größenbestimmung durch die operative Entnahme des Tumorgewebes vorgenommen werden. Die Stadieneinteilung ist wichtig für die exakte Therapie und gibt Anhaltspunkte für die Prognose und den Erfolg der Therapie. Folgende Stadien werden unterschieden:
Behandlung Die Behandlung des Neuroblastoms richtet sich nach dem Stadium des Tumors und dem Zustand und Alter des Patienten. Der behandelnde Arzt wird Ihnen das genau erläutern. Bei manchen Kindern reicht eine Operation völlig aus, zum Beispiel wenn der Tumor vollständig entfernt werden konnte. Chemotherapie wird eingesetzt, wenn sich der Tumor nicht vollständig entfernen lässt. Manchmal ist auch eine Bestrahlung notwendig oder die Kombination von Operation, Bestrahlung und Chemotherapie. Ganz wichtig für das Kind ist der sichere Halt in der Familie. Sie sollten frühzeitig professionelle Hilfe von Psychologen in Anspruch nehmen. |